Flash Player 3D auf der MAX 2010

Für die diesjährige MAX 2010 wurde eine kleine Sensation angekündigt. Offensichtlich sollen die Fähigkeiten des Flash Players 3D Content darzustellen zukünftig stark erweitert werden. In einer von zwei angekündigten Sessions soll eine 3D API („… next generation 3D API …“) vorgestellt werden [Sebastian Marketsmueller, Mittwoch, 27. Oktober 11:00-12:00]. Eine andere Session [Lee Thomason, Mittwoch, 27. Oktober 9:30-10:30] dreht sich bereits um spezielle Themen wie Display Listen, Text Rendering, Shader und GPU Beschleunigung (siehe ByteArray Blog von Thibault Imbert).

Flash Player 3D Session announcement

Sollte es Adobe gelingen, den Flash Player als neue Plattform für 3D content zu etablieren, wird das das Anwendungsspektrum bedeutend erweitern. (Online-)Spieleprogrammierer, die seit Jahren auf Flash als Plattform setzen, könnten die Qualität und Bandbreite von Browsergames damit auf ein neues Level heben.
Interessant dürfte werden, ob es Adobe gelingt, die neuen Fähigkeiten des Flash Players dann auch für die neue Klasse der immer wichtiger werdenden Mobilgeräte zu adaptieren und hier keinen Bruch in der Kompatibilität zwischen Desktop- und Mobilanwendungen zu provozieren.

Flash Inhalte werden "googlebar"

Nach der Offenlegung der Flash Format Spezifikationen im Rahmen des Open Screen Projects hat Adobe nun vorerst den beiden größten Suchmaschinenbetreibern eine spezielle „Player“-Version bereitgestellt, die es ermöglichen soll, Flashmovie-Inhalte der Indexierung zu öffnen.

Bisher waren solche Inhalt für Suchmaschinen überwiegend nicht auffindbar, weshalb häufig zu relativ aufwändigen Tricks gegriffen werden mußte, entsprechende Seiten trotzdem in den Suchmaschinen zu platzieren.

In einer sogenannten „SWF searchability FAQ“ geht Adobe ein wenig näher auf dieses Vorhaben ein, ohne jedoch viel über die Funktionsweise dieses „Players“ zu verraten. Bemerkenswert ist immerhin die Behauptung, daß insbesondere Anwendungen mit dynamisch generierten Inhalten (typischerweise Flex-RIAs) voll durchsuchbar werden, so „als ob die Suchspider virtuelle User wären“. Das scheint mir gewagt, denn ich kann mir kaum erklären, wie ein Suchmaschinen-Roboter in einer einigermaßen komplexen Anwendung Steuerelemente und Content voneinander trennen soll. Am ehesten mag das noch mit Flex funktionieren, wo Komponenten einigermaßen standardisiert und gut automatisierbar sind.

Die neuen Suchtechniken werden bereits ab sofort von Google und Yahoo! eingesetzt. Andere Suchmaschinenbetreiber werden noch vage vertröstet. Über die Gründe, diese Technologie vorerst nur den beiden Branchengrößten zur Verfügung zu stellen, kann man allerdings nur mutmaßen.

Open Screen Project

Adobe hat heute das Open Screen Project gestartet. Das Ziel dieser Initiative ist es, Flash und AIR auf vielen verschiedenen Geräten als Standardsoftware zu etablieren. Bisher mangelt es insbesondere bei Embedded Devices und anderen Mobilgeräten häufig an der Unterstützung für Adobes Playersoftware. Eine der Ursachen dafür war Adobes Lizenzpolitik, die für den Einsatz des Flashplayers auf Mobilgeräten Lizengebühren von den Herstellern vorsah. Ab der kommenden Playerversion soll das der Vergangenheit angehören.

Weiterhin sollen Beschränkungen aufgehoben werden, die bisher für die Verwendung des SWF und FLV Formats galten. Prinzipiell wäre es somit möglich, mit Kenntnis der Spezifikationen einen 100% kompatiblen Alternativ-Player zu entwickeln. Ich denke, das ist eine gute Nachricht für Gnash!

Die Freigabe von APIs und der Protokolle Flash Cast und AMF sind weiterer Bestandteil des Projekts.

Ich mutmaße mal, daß Apple bald einen Flashplayer auf dem iPhone haben wird. Denn ich nehme an, daß die ganze Argumentation um zu hohen Ressourcenverbrauch schlichtweg vorgeschoben war, um einer Lizenzzahlung für die Playersoftware zu entgehen.

UPDATE (2.5.2008)
Gerade habe ich in der New York Times die Bestätigung für meine Vermutung gelesen. Apple hat Interna für die Portierung des Flash-Players an das iPhone herausgerückt und Adobe bastelt bereits an einer Umsetzung.

Flex 3.0 und AIR 1.0 sind fertig

Angekündigt für März ist Adobes Flex 3.0 SDK sowie AIR 1.0 Runtime nun fertig und stehen zum Download bereit. Ebenso ist auch der dazu passende Flex Builder erschienen und kann in zwei Versionen (Standard / Professional) erworben werden. Die Preise liegen mit 213,- bzw. 594,- EUR im Rahmen des Erwarteten – und Adobe-unüblich umgerechnet kaum höher, als die aktuellen Dollar-Preise in den USA. 😉 Warum allerdings in Deutschland ein Download im Gegensatz zum klassischen Versandpaket ca. 10,- EUR teurer ausfällt, bleibt ein Rätsel.

Gegenüber der günstigeren Standard Edition bekommt man im Professional Paket den Profiler sowie das (früher extra zu erwerbende) Charting-Modul dazu.

Adobe kündigt Director 11 an

Adobe kündigt nun doch eine neue Director-Version an. Director 11 bietet die klassische breite Medienunterstützung sowie erweiterte 3D-Fähigkeiten (AGEIA PhysX-Engine). Den neuen Shockwave Player gibt es bereits zum Download. Die englische Sprachversion soll laut Adobe-Website bereits erhältlich sein (andere Quellen behaupten ab Mai). Wer unbedingt eine eingedeutschte Version benötigt, muß sich noch bis Anfang April (Adobe) bzw. Juni gedulden.

Mit 999,-$ ist Director trotz der Ankündigung einer deutlichen Preissenkung nicht eben günstig. Der offizielle Euro-Preis ist nicht herauszubekommen, da die Vorbestellungsseite momentan nicht erreichbar ist. Es gibt aber Infos im Netz, daß Director 11 in Deutschland für 1200,- € zu haben sein soll. – Ein etwas seltsamer Umrechnungskurs, wie ich finde. Aber das ist ja ein allgemeines Phänomen, daß Adobes Produkte in Deutschland mehr Euro kosten als Dollar in den Staaten. Wer schon immer damit produziert hat und nun von den neuen Festures profitieren kann, für den mag der Preis o.k. sein – ob Director damit noch genügend neue Freunde findet ist für mich jedenfalls fraglich.

Kevin Lynch neuer Technik-Chef bei Adobe

Kevin Lynch, ehemaliger Chef-Software-Architekt bei Macromedia, wird Adobes neuer Technik-Chef (CTO). Seinerzeit hat Lynch dafür gesorgt, daß Flash vom kleinen Animationstool zu einem RIA-Client heranwuchs. Steht zu hoffen, daß unter seiner Führung die Entwicklung von Flash wieder mehr voran getrieben wird.

Darf man annehmen, daß nun endlich 64-bit Flashplayer und die gleichzeitige, parallele Verfügbarkeit neuer Playerversionen auf allen Plattformen (Win-32/-64, Linux-32,-64, Mobile-Devices) in Angriff genommen werden? Ich denke, für viele Entwickler wäre das die eigentliche gute Nachricht.